Berlin (ots) –
Der Verband Zukunft Gas, die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft, hat heute ein Positionspapier veröffentlicht, das klare politische Maßnahmen zur Förderung von Bio-LNG im Schwerlastverkehr skizziert. Bio-LNG bietet nicht nur erhebliche ökologische Vorteile, sondern ist auch in Deutschland zunehmend verfügbar. Die Infrastruktur für Bio-LNG-Tankstellen wird stetig ausgebaut, und die Produktionskapazitäten steigen kontinuierlich an. Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland fast 70.000 Tonnen LNG an den Tankstellen abgesetzt, wobei der Anteil von Bio-LNG bereits bei 60 Prozent lag. Damit wurden bereits rund 139.000 Tonnen CO2eq eingespart.
Angesichts der zunehmenden Dringlichkeit, die Klimaziele zu erreichen und die Emissionen im Verkehrssektor zu senken, fordert Zukunft Gas einen entschlossenen politischen Kurswechsel, um Bio-LNG als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu etablieren. In seinem aktuellen Positionspapier fordert die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft die Erhöhung der THG-Minderungsquote auf 35 Prozent bis zum Jahr 2030 und eine langfristige Fortschreibung der Quotenregelungen bis 2045. Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas: „Wir brauchen jetzt eine ambitionierte Klimapolitik, die alle verfügbaren Technologien einbezieht. Bio-LNG ist eine sofort verfügbare Lösung für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs und muss politisch gefördert werden. Nur so können wir die nötigen Investitionen mobilisieren und den Hochlauf von klimafreundlichen Kraftstoffen beschleunigen. Seit Jahren entwickeln wir ambitionierte Visionen im Lkw-Bereich, von Batterien, Oberleitungen oder Wasserstoff. Mit Bio-LNG haben wir aber schon heute eine marktreife und technisch erprobte Lösung, um sofort im Schwerlastverkehr auf signifikante CO2-Einsparungen zu kommen.
Darüber hinaus fordert Zukunft Gas steuerliche Anreize für den Einsatz von Biokraftstoffen wie Bio-LNG. Eine Senkung der Energiesteuer auf emissionsarme Kraftstoffe würde es Logistik- und Transportunternehmen erleichtern, klimafreundliche Alternativen wirtschaftlich zu nutzen. So lassen sich die Emissionen im Güterverkehr sofort reduzieren, da der Wechsel zu emissionsarmen Biokraftstoffen für viele Unternehmen bislang aus Kostengründen eine Hürde darstellt.
Ein weiterer wesentlicher Punkt betrifft die Mautregelungen für gasbetriebene Lkw, die derzeit keinen finanziellen Vorteil bieten, obwohl sie mit Bio-LNG besonders emissionsarm unterwegs sind. Zukunft Gas fordert eine Mautermäßigung für diese Fahrzeuge, um Unternehmen einen wirtschaftlichen Anreiz für den Einsatz von klimafreundlichen Lkw zu geben. Diese Maßnahme würde nicht nur die Klimaschutzanstrengungen der Branche unterstützen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele leisten.
Zusätzlich plädiert Zukunft Gas für eine technologieoffene Flottenregulierung, die den Einsatz von Bio-LNG stärker berücksichtigt, und für den Abbau von Importhürden, um den Zugang zu Bio-LNG aus Drittstaaten wie der Ukraine zu erleichtern. Durch bilaterale Abkommen könnten neue Quellen für nachhaltige Biokraftstoffe erschlossen werden, was den Hochlauf von Bio-LNG beschleunigen und zur Erfüllung der Klimaziele beitragen würde.
Bei der Vorstellung des Positionspapiers betonte Christian Schneider, Geschäftsführer von ViGo Bioenergy, die Bedeutung von Bio-LNG für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs. ViGo Bioenergy hat sich als führender Anbieter von kohlenstoffarmen Kraftstoffen etabliert und investiert kontinuierlich in die Produktion von Biomethan, um eine verlässliche Versorgung sicherzustellen. „Bio-LNG ist für uns nicht nur eine klimafreundliche Alternative, sondern eine notwendige Lösung, um die C02-Emissionen im Schwerlastverkehr nachhaltig zu reduzieren. Durch unsere Biomethananlagen in Europa stellen wir sicher, dass wir den steigenden Bedarf decken können“, so Schneider. ViGo Bioenergy betreibt ein wachsendes Netz an Tankstellen, unter anderem in Deutschland, und unterstützt die Dekarbonisierung mit einem Anteil von 100 Prozent Bio-LNG in ihrem Kraftstoffportfolio.
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