HZA-P: Jahresbilanz 2024 des Hauptzollamts Potsdam / Der Zoll – als Einnahmeverwaltung und Sicherheitsbehörde ein Schlüsselakteur der staatlichen Ordnung

Potsdam (ots) –

„Die Vielseitigkeit und gesellschaftliche Relevanz der Zollverwaltung lässt sich anhand der Zolljahresstatistik sehr gut darstellen“, sagt Leitender Regierungsdirektor des Hauptzollamts Potsdam, Dr. Tim Bretschneider. „Als Einnahmeverwaltung ist der Zoll für die Erhebung einer Vielzahl von Steuern und Zöllen, wie die Einfuhrumsatzsteuer, Strom- und Mineralölsteuer, die Luftverkehr- und Kraftfahrzeugsteuer, um nur einige zu nennen, zuständig. Diese Einnahmen sind hierzulande ganz wesentlicher Bestandteil des Bundeshaushalts. Darüber hinaus wird dem Zoll als Vollzugsverwaltung eine entscheidende Sicherheitsfunktion zuteil. Ob die Vollstreckung offener Forderungen, die Bekämpfung von Schwarzarbeit oder die Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs, das Aufgabenportfolio der Zollverwaltung ist stetig gewachsen und bestätigt den Zoll als wichtige Säule der Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik Deutschland. Insbesondere mit Blick auf die Bekämpfung der Drogenkriminalität hat meine Dienststelle erhebliche Erfolge zu verzeichnen und konnte im vergangenen Jahr Rekordmengen an Betäubungsmitteln aus dem Verkehr ziehen.
Aber auch im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung hat meine Dienststelle nach intensiven Ermittlungsarbeiten im Übrigen auch im Bereich der Organisierten Kriminalität erhebliche Erfolge bei der Strafverfolgung vorzuweisen“, so Bretschneider weiter.

Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024 im Einzelnen:

Kriminalitätsbekämpfung

Im Jahr 2024 haben die Beschäftigten der Kontrolleinheiten mehr als 500 Kilogramm Marihuana und über 640 Kilogramm Kath sichergestellt (2023 waren es knapp 17 Kilogramm Marihuana und 211 Kilogramm Kath). Weiterhin wurden 2024 über 2.000 Gramm Haschisch aus dem Verkehr gezogen. Im Vorjahr waren es knapp 600 Gramm Haschisch. Die Sicherstellungen von Kokain und Amphetamin hingegen sind rückläufig. 2024 wurden 122 Gramm Kokain und knapp 500 Gramm Amphetamin aus dem Verkehr gezogen. Im Vorjahr waren es mehr als 1.000 Gramm Kokain und mehr als 6.500 Gramm Amphetamin.

Im Tabakwarenbereich verlagerte sich der Schwarzmarkt von den klassischen Tabakwaren wie Zigaretten oder Wasserpfeifentabak auf die elektronischen Produkte wie Heets, Einweg E-Zigaretten oder Substitute für Tabakwaren.

Im Jahr 2024 wurden folgende Tabakwaren aus dem Verkehr gezogen:

– 8.400 Kilogramm Wasserpfeifentabak (2023: 211.000 Kilogramm
Wasserpfeifentabak
– 438.000 Stück Zigaretten, Zigarillos, Zigarren (2023: knapp
735.000 Stück)
– 543.000 Stück elektronische Produkte (2023: 373.000 Produkte
dieser Art)

Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit leitete im vergangenen Jahr 1.587 Strafverfahren und 761 Bußgeldverfahren ein. Außerdem brachte sie 1.323 Straf- und 890 Bußgeldverfahren zum Abschluss. Der dabei aufgedeckte Schaden beläuft sich auf knapp 18,5 Millionen Euro. Dieser umfasst nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge, nicht geleistete Beiträge an Berufsgenossenschaften oder Urlaubskassen, zu Unrecht bezogene Sozialleistungen und die Differenz zwischen Mindestlohn und tatsächlich gezahlten (geringeren) Lohn.
Infolge der Ermittlungen verhängten die Gerichte Geldstrafen von 438.750 Euro sowie Freiheitsstrafen von insgesamt 438 Monaten.

Vollstreckungsstelle verzeichnet mit mehr als 100 Millionen Euro beigetriebenen Forderungen ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr (mit 77,7 Millionen Euro)

Im vergangenem Jahr erledigte die Vollstreckungsstelle insgesamt 308.989 Vollstreckungsvorgänge und trieb über 100,2 Millionen Euro offene Forderungen bei. Davon entfielen

– knapp 8,2 Millionen Euro auf Beträge der Bundesagentur für
Arbeit
– 66,1 Millionen Euro auf Beiträge sonstiger Sozialbehörden
– 8,2 Millionen Euro auf zolleigene Forderungen
– 9,8 Millionen Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer
– 7,9 Millionen Euro auf sonstige

Erhebung von Steuern und Abgaben

Knapp 488 Millionen Euro Steuern und Zölle vereinnahmte das Hauptzollamt Potsdam im vergangenen Kalenderjahr. Im Vorjahr waren es um die 467 Millionen Euro.

Davon entfielen

– knapp 18,4 Millionen Euro auf Zölle (Vorjahr: 17 Millionen Euro)
– 72,7 Millionen Euro auf Verbrauchsteuern (Vorjahr: 80,5
Millionen Euro)
– 7,7 Millionen Euro auf Luftverkehrssteuern (Vorjahr: 4,5
Millionen Euro)
– knapp 389 Millionen Euro auf die Einfuhrumsatzsteuer (Vorjahr:
365 Millionen Euro)

Einen wesentlichen Anteil trägt die Einfuhrumsatzsteuer sowie die Strom- und Energiesteuer mit allein 451 Millionen Euro (Vorjahr: 444 Millionen Euro)

Grenzüberschreitender Warenverkehr

Die Zollämter und Abfertigungsstellen im Bezirk des Hauptzollamts Potsdam fertigten im Jahr 2024 insgesamt 526.997 Einfuhr- und über 2,1 Millionen Ausfuhrsendungen ab. Weitere 52.322 Warenpositionen wurden im Versandverfahren und 3.366 Postsendungen zollrechtlich abgefertigt.

Prüfungsdienst

25 Beschäftigte des Prüfungsdienstes Potsdam haben im vergangenen Jahr in Brandenburg und Berlin 110 Betriebsprüfungen und 1.445 Steueraufsichtsmaßnahmen in Unternehmen im Bereich des Verbrauchsteuerrechts zum Abschluss gebracht. Allein dadurch wurden 15,5 Millionen Euro Steuern nacherhoben und mehr als 1,5 Millionen Euro zurückerstattet.

Ausbildung und Studium beim Hauptzollamt Potsdam

Das Hauptzollamt Potsdam bietet jährlich Ausbildungsplätze im mittleren Dienst und Studienplätze im gehobenen Dienst an und sucht hierfür verantwortungsvolle, engagierte und aufgeschlossene Nachwuchskräfte. Wer nicht nur eine abwechslungsreiche, sondern auch eine für die Allgemeinheit sinnvolle Tätigkeit sucht, kann sich für einen Karrierestart zum 1. September 2026 bis zum 15. Oktober 2025 beim Hauptzollamt Potsdam bewerben. Einzelheiten zur Ausbildung bzw. Studium beim Zoll gibt es auf www.zoll-karriere.de.

Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Potsdam
Christiane Ullrich
E-Mail: [email protected]
www.zoll.de

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