Berlin (ots) –
Die Forstwirtschaft Deutschlands steht vor einem bedeutenden Wendepunkt, da Deutschland sich verpflichtet hat, gemäß der EU-Verordnung 2023/138 alle Kataster- und Flurstücksdaten öffentlich zugänglich zu machen. Diese Verordnung hat erhebliche Auswirkungen auf Waldbesitzer und die Digitalisierung der Forstwirtschaft.
Die „Durchführungsverordnung (EU) 2023/138“ verlangt von den EU-Mitgliedsstaaten, Geodaten zu bestimmten Themen öffentlich zugänglich zu machen, darunter auch Grundstücksgrenzen, Verkehrsnetze, Luftbilder und mehr. Laut einer Erhebung (https://sgx.geodatenzentrum.de/web_public/gdz/dokumentation/deu/fs-de.pdf) des Bundesamtes für Bundesamt für Kartographie und Geodäsie gibt es etwa 65 Mio. Flurstücke in Deutschland. Die zugehörigen Daten sollen bis Juni 2024 öffentlich verfügbar sein, einschließlich der Flurstücke der Waldbesitzer. Sensible Waldbesitzer-Daten wie Name oder Baumbestände sind weiterhin datenschutzrechtlich streng geschützt und bleiben privat.
Warum werden diese Daten veröffentlicht?
Die Veröffentlichung dieser Daten soll die Forstwirtschaft bei der Entwicklung von widerstandsfähigen und anpassungsfähigen Strategien unterstützen. Mittels einer digitalen Übersicht über Flurstücke könnten Forstbetriebsgemeinschaften, Vereine, Privatunternehmen und Waldbesitzer besser miteinander in Kontakt treten und kooperieren.
Welche Herausforderungen ergeben sich mit den High-Value-Datasets?
Die INSPIRE Richtlinie (https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/moderne-verwaltung/geoinformationen/inspire-flyer.pdf?__blob=publicationFile&v=3) der Europäischen Union wurde ins Leben gerufen, um die Verfügbarkeit von Geodaten in Europa zu verbessern, diese besser nutzbar zu machen und eine Harmonisierung unter den Mitgliedstaaten zu erreichen. In der Theorie sollten die Datensätze unter Mitgliedsstaaten und deren jeweiligen Bundesländern harmonisiert sein. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass Daten in verschiedenen Formaten, Datenstrukturen und auf unterschiedlichen Plattformen veröffentlicht werden. Deutschland allein hat 65 Mio. Flurstücke, welche einem Eigentümer zugeordnet werden können. Diese Flurstücke sind Polygone und haben ganz unterschiedliche Konturen, Eckpunkte und jeweils eine Katasterdaten-Nummer. Auch aus der Forstwirtschaft wissen wir, dass im Wald die Kleinstflächen dominieren, sogenannte Handtuchflächen von unter fünf Hektar. Können Sie sich vorstellen, dass diese riesige Menge an Datensätzen nicht einfach zu sammeln und zu verarbeiten ist? Wenn es 65 Mio. Flurstücke gibt, wie können Waldbesitzende ihre Stecknadel im Heuhaufen online finden und die Informationen für sich wertvoll einsetzen?
– „Mit 24 Jahren IT-Erfahrung kennt WoodsApp sich bestens mit der Verarbeitung solcher riesigen Datenmengen aus. Wir bringen diese Vielzahl an unterschiedlichen Daten in ein gemeinsames Format, Harmonisierung genannt, und stellen diese in unserer kostenlosen, mobilen Anwendung und Webanwendung flächendeckend für Deutschland und Österreich bereit!“, erklärt Sophia Trautmann, Kommunikationsbeauftragte bei WoodsApp (https://woodsapp.com).
Wann können Landbesitzer Ihre Daten digital einsehen?
Im Juni 2024 sollen alle Daten öffentlich sein. Ob alle Bundesländer diese Daten zu diesem Zeitpunkt bereits zur Verfügung stellen, können wir derzeit noch nicht beurteilen, aber sicherlich werden sämtliche Daten im Laufe des Sommers zusammengetragen sein.
Welchen Mehrwert kann WoodsApp mit diesen neuen Daten schaffen?
Die erste Firma, welche diese Daten öffentlich bereitstellen wird, ist WoodsApp, die mobile Stakeholder-Plattform für die Forstwirtschaft. Bisher konnte WoodsApp Katasterdaten von 8 Bundesländern (https://woodsapp.com/unsere-bundeslaender/) in der kostenlosen Version digital zur Verfügung stellen. Ab diesem Sommer soll endlich jeder Waldbesitzender aller deutschen und österreichischen Bundesländer seine Flurstücke in der App finden. Weiterhin sind Daten zur Vitalität im Detail individuell in der App einsehbar. Eigentümer,Vereine, Verwalter, Dienstleister, Forstunternehmen und Forstverbände können außerdem durch WoodsApp miteinander kommunizieren und Maßnahmen planen. Beispielsweise können aufwändige Begehungen vereinfacht werden, da mittels der Vitalitätskarte zuvor genauer geplant werden kann. Somit unterstützt WoodsApp die Umsetzung nachhaltiger Waldbaustrategien ihrer Nutzer.
Über WoodsApp:
WoodsApp ist eine mobile Plattform für die Forstwirtschaft, die Waldbesitzern hilft, ihre Wälder effizienter zu verwalten und zu nutzen. Mit 24 Jahren IT-Erfahrung stellen die Entwickler der BitApps Gruppe ein innovatives Produkt für die digitale Transformation der Land- und Forstwirtschaft bereit, indem sie Geodaten und Informationstechnologie nützlich kombinieren.
Pressekontakt:
Sophia Trautmann
Kommunikationsbeauftragte
sophia.trautmann@bitapps.fi
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Quelle: ots